Frecher Grafikstil, eine abenteuerliche Großfamilie und vor der Haustür lauert eine immer größer werdende Gefahr. Nein, hier geht es nicht um meine Wenigkeit, sondern um die »Familie Bergson« in »Children of Morta«. Children of Morta ist ein weiterer Titel, dem ich letztes Jahr leider viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe, obwohl dieser Indie-Titel das absolut nicht verdient hat. Eigentlich stand er auch ganz oben auf meiner Liste der 2019er Spiele, die ich mir unbedingt anschauen wollte, aber wie es dann immer so ist, kommt alles anders. Als ich dann vor Kurzem doch noch über den Xbox Game Pass in den Genuss von Children of Morta gekommen bin, gab es kein Halten mehr, bis der Abspann durchgerattert ist.

Aber jetzt Butter bei die Fische: Warum fesselt dieser sonderbare Dungeon Crawler denn so? Children of Morta handelt von der Abenteuer-Großfamilie Bergson (Ben, John, Kevin, Linda, Lucy, Margaret, Mary, Mark, und Joey), die in einem Mehrgenerationenhaus zusammenleben. Alle Bewohner des Hauses haben jeweils eine besondere Begabung, die der Familie zugutekommt. Doch nicht alle können von Beginn an gespielt werden. Einige der Familienmitglieder werden erst im Laufe der Handlung freigeschaltet oder tauchen erst später auf.
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Wir kämpfen uns durch drei verschiedene Gebiete mit jeweils einem von sechs spielbaren Charakteren. Ob klassisch mit Schwert und Schild, nur mit bloßen Fäusten, als kleine flinke Magierin, mit Pfeil und Bogen, spitzen Dolchen oder brachial mit einem mächtigen Hammer – jeder der Bergsons ist anders talentiert.
Schöner Wohnen im Mehrgenerationenhaus

Es gibt zwei wichtige Crafting-Räume in Children of Morta, die von den ältesten Familienmitgliedern betreut werden. Opa Ben betreibt eine kleine Werkstatt in der wir unser gefundenes Gold (Morv) in Verbesserungen wie Rüstungsstärke (mehr Lebensenergie), Kriegspfad (mehr Schaden) und anderem investieren können. Die Damen des Hauses verwalten das Wissen über die Geschichten der Welt von Morta und pflegen deshalb das Buch von Rea, welches die Dungeon-Modifikationen ändert bzw. verstärkt. Steigern wir dort einzelne Punkte, wirkt sich das direkt auf Gegner oder andere Objekte aus. So hinterlassen Gegner später mehr Gold oder die nützlichen Effekte von Obelisken (Schreine) halten deutlich länger. Die Kids der Familie Bergson sind die Kämpfer, mit denen wir in die drei großen Gebiete hinausziehen, um der stärker werdenden Bedrohung den Garaus zu machen.


Befinden wir uns gerade nicht in einem der vielen Dungeons, spielen die Kinder auf ihren Zimmern oder machen es sich gemeinsam im Wohnzimmer vor dem Kamin gemütlich. Ich hatte immer wieder Spaß allein daran, wie sich die Familie in den Ruhephasen verhält, da kommt ein wenig das Sims-Feeling auf. Was mir an diesem familiären Zusammenleben gut gefallen hat: Es strahlt eine unglaubliche Verbundenheit und Harmonie aus, wie alle miteinander auskommen.
Einer füralle–Allefür einen!
Children of Morta – Überblick der spielbaren Charaktere der Bergsons.
Children of Morta – Architekt Boss
Children of Morta – Im Keller des Hauses befinden sich die 3 Portale zu den Dungeons.
Children of Morta – Später gesellt sich zu dem Händler noch ein Glückspieler bei dem unsere Einkäufe zufällig ist.
Children of Morta – Haben wir die Familien Fertigkeiten ausgebaut, kommt wie hier zu sehen Mark der kleinen Lucy zur Hilfe.
Children of Morta – Die Animationen in Pixelart sind wunderschön.
Children of Morta – Selbst mit dem kompakten Skilltree sind mehrere Skillungen möglich.
Immer wieder nach unseren Ausflügen in Höhlen und Wüsten bekommen wir kleine Einblicke in den Tagesablauf und die spannenden Hintergrundgeschichten der Bergson Großfamilie. So erfahren wir, dass der große Bruder Mark den Mönchen beitrat und seitdem keine Waffe mehr in seinen Händen halten möchte und das Linda bei einem Straßenfest verloren ging, weil sie so fasziniert dem Klang eines Musikanten hinterher eiferte, so das sie heute neben ihrem Talent für Pfeil und Bogen, die Familie mit verschiedenen Instrumenten musikalisch unterhält.
Eine Idee in Children of Morta hat es mir aber besonders angetan: Es gibt ja oftmals mehrere Klassen oder Charaktere, die wir in ARPGs oder Dungeon Crawlern spielen, doch teilen diese untereinander meist nur eine Truhe, ohne einen direkten Einfluss aufeinander zu nehmen. In Children of Morta ist dies durch den Skilltree etwas anders, denn hier bekommen wir immer wieder passive Fertigkeiten, die auf alle Familienmitglieder wirken. Diese Fertigkeiten müssen aber durch das Spielen mit allen Charakteren freigeschaltet werden. So kommt jeder Bergson in das Vergnügen in die weite Welt hinauszuziehen, auch wenn man selber vielleicht nur mit der Fernkämpferin Linda extrem gut spielen kann.
Release Termin:
3. September 2019
USK:
ab 6 Jahren
Genre:
Action-Rollenspiel, Rogue-like
Spielzeit:
ca. 12+ Stunden
Entwickler:
Dead Mage
Publisher:
11 Bit Studios
Erhältlich für:
Nintendo Switch
PlayStation 4
Xbox One
Windows PC
Mac OS
Fazit
Children of Morta
4 Sterne
Dieses kleine Action-Rollenspiel ist so schön anders und erfrischend gut, das es sich schon nach kurzer Zeit einen Ehrenplatz in meiner ARPG-Sammlung reserviert hat. Wie bereits beschrieben, hat mir Children of Morta extrem gut gefallen und ich hoffe in den kommenden Jahren mehr dieser besonderen Indie-Titel zu finden. Bis jetzt kann man sich zu einhundert Prozent auf die besondere Auswahl von 11bit Studios verlassen, siehe auch Moonlighter aus dem Jahr 2018. Jetzt aber schnell wieder in die Dungeons, sonst wird es der Familie Bergson noch langweilig. 🙂
Pro
- stimmiger Pixelart-Style
- tolle Erzählerstimme
- gute Geschichte
- sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
- Sprachausgabe nur auf Englisch
Letzte Worte
- Abenteuer Großfamilie!
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